Uta's Blog

So, jetzt habe ich auch tatsächlich einen Blog.

Ich bin Bloggerin! :-)

Und finde es total spannend. Wenn ich Zugang zum Internet habe, versuche ich, möglichst viele Eindrücke meiner Reise nach Nepal/Himalaya hier fest zu halten. So können die Lieben, die zu hause bleiben mussten oder wollten, dann doch auch dabei sein. 

Getreu dem Motto: Mitten drin statt nur dabei!

 

Kalender

April 2024
MoDiMiDoFrSaSo
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930 
Mai 2024
MoDiMiDoFrSaSo
 12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728293031 

Archiv

2016:Februar | März | April | Mai | Juni | Juli

05.06.2016

Jetzt geht’s los - von Naya Pul nach Ghandruck

Es ist früher Morgen, der Wecker klingelt. Heute geht es endlich zu Fuß los.
Wie lange habe ich mich auf diesen Moment gefreut.
Nach den vielen Stunden im Flieger und im Bus, muss ich mich jetzt auch wirklich mal wieder bewegen. Und das dann im Himalaya, ich kann es nicht glauben. Ich bin wirklich hier, ich bin in Nepal – wow!!

Und …
… das Wetter ist relativ gut und die Sich recht klar. Also rauf auf das Hotel Dach und da sind sie zu sehen, das erste Mal so richtig nah, massiv, groß, schneebedeckt, Ehrfurcht einflößend – die Berge! Die mächtigen Berge des Himalaya.
Vor uns ragt der knapp 7.000m hohe Machapuchare oder auch Fish Tail in den Himmel. Der Berg hat einen Doppelgipfel und sieht tatsächlich aus wie ein Fischschwanz. Mein Fotoapparat glüht.

Fish Tail.jpg

Dann müssen wir aber auch schon los. Eine kurze Autofahrt bringt uns an den Ausgangspunkt unseres Trekks nach Naya Pul. Auf dem Weg dort hin halten wir noch 2 mal an, um die obligatorischen „hier ist die Aussicht aber auch wirklich schön“ Bilder zu machen und dann sind wir da.

Gruppenbild vor FishTail.jpg

Jetzt geht alles irgendwie schnell. Raus aus dem Auto und Rucksäcke vom Dach holen. Unsere Träger packen alles zusammen und dann geht’s los. Und schwupps – wir sind auf dem Weg. Unser Trekk hat begonnen. Irgendwie dann doch unspektakulär. Aber wenn ich mal kurz drüber nachdenke, was hätte auch spektakuläres passieren sollen? Nix! Rucksack auf, Stöcke in die Hand, Wasserflasche griffbereit und los. So wie eigentlich immer, nur jetzt eben woanders, eben im Himalaya. Cool, einfach cool!!!

Es geht los.jpg

Allerdings ist es heute weniger cool. Wir starten bei ca. 30°C, es ist ganz schön heiß. Da können die gut 1.000Hm Aufstieg die heute auf dem Programm stehen, schon anstrengend werden. Aber wir sind gut drauf, mit ausreichend Wasser versorgt und natürlich auch mit Sonnencreme eingeschmiert, wir Europäer eben. Also los!
Unser Ziel ist heute Ghandruck, das wir auch gegen späten Nachmittag erreichen. Bis dahin müssen wir aber ganz schön schwitzen. Die Sonne brennt und wir müssen immer mal wieder im Schatten kurz anhalten um zu verschnaufen und uns abzukühlen. Allerdings gibt es auf diesem Stück unseres Weges noch nicht so viel Schatten spendende Vegetation, so dass es nur wenige Stopps sind. Die nutzen wir allerdings zu Abkühlung, so gut es geht. Und es ist einfach herrlich, sein Käppi in den nächsten besten Bach zu tauchen bis es richtig nass ist und dann ruf auf den Kopf – herrlich. Das kühlt! Hält zwar nicht allzu lange, aber immerhin besser als eine „Glüh-Birne“.
Irgendwie hatte ich die Sonne und die Hitze unterschätzt. Ich dachte nicht, dass es soooo warm wird. Wenn das so weiter geht, sind meine 2 mitgenommenen T-Shirts bisschen zu optimistisch gewesen. Aber egal, wird schon irgendwie gehen. Und den anderen geht es ja genau so. Also sollte ich anfangen zu müffeln, wird es wohl nicht auffallen. 
Was man sich so für Gedanken macht – müffeln! Das ist ja so was von unwichtig und egal. Es geht ja jedem so.

Relativ bald sind unsere Wasserreserven aufgebraucht. Jetzt kommen zum ersten Mal meine Waserentkeimungstabletten zum Einsatz. Auch eine interessante Erfahrung. Jedem, der noch nie Wasser mit diesen Tabletten trinkbar gemacht hat und sich jetzt fragt wie es schmeckt, dem sei gesagt:

Jo, geht schon. Lecker ist aber anders. 
Einfach beim nächsten Schwimmbadbesuch mal einen beherzten Schluck nehmen.
So schmeckt das. Ja, sag ich doch. Lecker ist anders.

Aber es geht. Und irgendwann ist es dann auch egal, denn es gibt keine Alternative. Natürlich habe ich unseren Guide gefragt, ob das denn unbedingt sein muss, er trinkt das Wasser doch auch ohne Entkeimung. Um es auf den Punkt zu bringen: es muss sein! Wir würden sicherlich nicht gleich ernsthaft krank werden, aber…. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir Europäer das Wasser hier einfach so vertragen ist relativ gering. Wir würden uns schon auch dran gewöhnen, aber das dauert seine Zeit. Und 2 Wochen sind dafür zu kurz. Also könnte man schon machen, ist dann aber Ka …  . Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Und wer will das schon?
Eben, keiner!

Also: Flasche auf, Wasser rein, Tablette rein, 2h warten und dann Prost! Passt scho!
Sofort wird klar, dass die Verfügbarkeit von Trinkwasser eine gewisse Logistik und Vorausplanung bedarf. Ab jetzt steht immer 1l Flasche trinkbar bereit. Ab besten ist es, diese Abends fertig zu machen, so dass sie morgens zum Abmarsch bereit steht. Dann ist auch der Chlor Geschmack nicht mehr ganz so schlimm. Dann auf dem Weg die zweite 1L Flasche auffüllen und entkeimen. Wenn die erste Flasche leer ist, dies auch gleich bei Gelegenheit wieder füllen und entkeimen. So hat man immer ausreichend Wasser zur Verfügung und muss nicht so viel Gewicht schleppen. Bei mir hat es ganz gut funktioniert.
Ein guter Tipp sind Brausetabletten. Die standen auf unserer Packliste und das war wirklich gut. Ich habe eine halbe Tablette in 1l Wasser gegeben und das Wasser hat nicht mehr nach Chlor geschmeckt. Irgendwann waren die Tabletten natürlich auch leer, dann ging’s natürlich auch so. Aber schöner war’s schon mit.
 
Und so laufen wir dann den ganzen Tag, ca. 7-8h bei brütender Hitze unglaublich viele Stufen hoch und wieder runter, hoch und wieder runter. Gezählt habe ich die Stufen nicht aber es waren viele, sehr viele, ganz viele. Geschätzt würde ich sagen: ein paar Tausend waren es schon. Keine Ahnung! Einfach viele.

Esel auf Treppen.jpg

Manche sind gut zu gehen, weil relativ niedrig. Mache sind allerdings nix für kleinere Trekker. Ich muss mich ganz schön strecken. Ist aber völlig egal, es geht voran und ich wandere gerade im Himalaya. Was kümmern mich hohe Stufen. Das Wetter ist herrlich, die Sonne schein, es ist warm, im Moment bin ich satt (es gab Veg. Fried Rice zum Mittag), meine Mitreisenden sind super, wir haben Spaß, unser Guide und die Träger sind nett und auch gut gelaunt – was will ich mehr.

Mein Leben ist schön – einfach nur schön! Ich genieße das Hier und Jetzt.

Es ist später Nachmittag und wir sind in unserer Lodge in Ghandruck angekommen. Schön ist es hier, und für hiesige Verhältnisse sehr luxuriös. Allerdings weiß ich das jetzt noch nicht. Unsere Unterkunft ist wirklich super duper fabelhaft. Egal, ich genießen den leckeren Honey – Ginger – Lemon Begrüßungstee und lasse den wunderschönen Tag noch einmal Revue passieren. Er war und ist immer noch toll!

Ghandruck_1.jpg

Mit Tej unserem Guide gehen wir noch ein bisschen im Dorf spazieren und schauen uns an, wie die Menschen hier leben. Die Menschen wirken zufrieden, die Kinder scheinen beim Spielen einen mords Spaß zu haben und wir werden offen und freundlich willkommen geheißen. Schön!

Ghandruck_3_Kinder.jpg

Nach unserem Spaziergang gibt’s noch was leckeres zum Essen (Reis und Gemüse Curry) und dann ab in’s Bett.

Ab jetzt hat fast jeder Tag den gleichen Ablauf: 7:00 aufstehen, frühstücken, zusammenpacken, 8:00 los laufen, gegen Mittag etwas zu Essen organisieren, Nachmittags ankommen, wieder essen, noch ein bisschen Schwätzchen halten, schlafen gehen. Herrlich!

Ich freue mich auf morgen!

Uta - 15:31 @ Reisebericht Nepal | 1 Kommentar

  1. Heinrich Zimmermann

    05.06.2016

    Deine Begeisterung ist ansteckend und die Bilder sind super, wir können richtig mitwandern.

Kommentar hinzufügen

Die Felder Name und Kommentar sind Pflichtfelder.

Um automatisierten Spam zu reduzieren, ist diese Funktion mit einem Captcha geschützt.

Dazu müssen Inhalte des Drittanbieters Google geladen und Cookies gespeichert werden.